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29. August 2019

IST Austria-Professor Maksym Serbyn erhält Ludwig-Boltzmann-Preis

Der Ludwig-Boltzmann-Preis der Österreichischen Physikalische Gesellschaft geht 2019 an den theoretischen Physiker Professor Maksym Serbyn für seine bahnbrechenden Arbeiten über die Nicht-Gleichgewichtseigenschaften von Quantensystemen.

Professor Serbyn erhält den Boltzmann-Preis in Zürich, Schweiz. © Stefan Albietz

Der Ludwig-Boltzmann-Preis der Österreichischen Physikalische Gesellschaft geht 2019  an den theoretischen Physiker Professor Maksym Serbyn für seine bahnbrechenden Arbeiten über die Nicht-Gleichgewichtseigenschaften von Quantensystemen.

Der Ludwig-Boltzmann-Preis wird seit 1953 alle zwei Jahre vergeben und würdigt herausragende Leistungen junger ForscherInnen im Bereich der theoretischen Physik. Einziger Preisträger in diesem Jahr ist Professor Maksym Serbyn, der am Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) in Klosterneuburg forscht, für seinen „Beitrag zur Theorie der Thermalisierung und Lokalisierung von Quanten-Vielkörpersystemen“. Der Preis wurde ihm am 28. August 2019 im Rahmen der gemeinsamen Jahrestagung der Schweizer und Österreichischen Physikalischen Gesellschaften in Zürich verliehen.

In einigen geschlossenen Quantensystemen, die sich in einem relativ hohen Energiezustand befinden, können die Gesetze der Thermodynamik außer Kraft gesetzt sein. Dadurch können Quantensysteme den ihren Ausgangszustand unendlich lange abspeichern und sich Phänomene zeigen, die sonst nur bei extrem niedrigen oder absoluten Nulltemperaturen (z.B. 0 Kelvin oder -273,15 C) auftreten. Das bessere Verständnis dieser Abläufe hat nicht nur Auswirkungen auf die Quantenphysik, sondern könnte auch zur Weiterentwicklung von Anwendungen in Quantencomputern beitragen – denn bahnbrechende Innovationen wie diese haben oft ihren Ursprung in der Grundlagenforschung.

Seit 2017 leitet Professor Serbyn seine Forschungsgruppe am IST Austria und untersucht die Mechanismen des Thermalisierungszerfalls in Quantensystemen, die in einem Nicht-Gleichgewichtszustand hergestellt und von der Umgebung abgeschirmt werden.

„Ich fühle mich geehrt, dass ich den Preis der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft erhalten darf“, sagt Serbyn. „Ich möchte auch meinen KollegInnen danken, ohne die meine Forschungsziele nicht erreichbar wären. Und schließlich war diese Arbeit auch nur im Umfeld der Grundlagenforschung, wie sie am IST Austria stattfindet, möglich.“

Nach seiner Promotion am Massachusetts Institute of Technology (MIT) setzte Maksym Serbyn seine Forschung als „Gordon and Betty Moore Postdoctoral Fellow“ an der University of California, Berkeley, fort. Dort legte er den Grundstein für seine aktuelle Arbeit, bevor er 2017 ans IST Austria wechselte, um seine eigene Forschungsgruppe aufzubauen. Serbyns Forschung wurde in einen Zeitraum von weniger als fünf Jahren mehr als 2000 Mal zitiert, wobei einige seiner bahnbrechenden theoretischen Arbeiten bereits durch modernste Experimente mit ultrakalten Atomgasen experimentell bestätigt wurden.

Theoretischen Physiker Professor Maksym Serbyn. © IST Austria

Über das IST Austria

Das Institute of Science and Technology (IST Austria) in Klosterneuburg ist ein Forschungsinstitut mit eigenem Promotionsrecht. Das 2009 eröffnete Institut widmet sich der Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik. Das Institut beschäftigt ProfessorInnen nach einem Tenure-Track-Modell und Post-DoktorandInnen sowie PhD-StudentInnen in einer internationalen Graduate School. Neben dem Bekenntnis zum Prinzip der Grundlagenforschung, die rein durch wissenschaftliche Neugier getrieben wird, hält das Institut die Rechte an allen resultierenden Entdeckungen und fördert deren Verwertung. www.ist.ac.at



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