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15. September 2022

ISTA-Forscher:innen produzieren Wolken bei der Vienna Design Week

Fotos von Wolken, die an einen Cloud-Server geschickt werden, vernebeln in einem Kunstprojekt den Raum

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Stürmischer Job. Yi-Ling Hwong vom Institute of Science and Technology Austria und ihre Kolleg:innen untersuchen Wolken und verwenden dafür Bilddaten aus der ganzen Welt. © Shutterstock

Forschung trifft Kunst – ISTA-Kuratorin Mia Meus, Wolkenforscherin Yi-Ling Hwong und Physikerin Andrea Stoellner vom Institute of Science and Technology Austria (ISTA) nehmen vom 16. bis 25. September an der Vienna Design Week teil. Mit ihrer Wolkenmaschine verbinden sie in einem großen Mitmachprojekt Citizen Science mit Design und machen damit unter anderem auch auf die voranschreitende Klimakrise aufmerksam.

Wie funktioniert eigentlich Wolkenforschung? Ein neugieriger Blick in den Himmel ist bereits einer der wichtigsten Bausteine: Wie schaut eine Wolke aus, wie verändert sie sich über die Zeit hinweg und wie verhält sie sich? Doktorandin Andrea Stoellner und Forscherin Yi-Ling Hwong vom Institute of Science and Technology Austria (ISTA) befassen sich mit Wolken auf verschiedensten Maßstäben, von den winzigsten Bestandteilen und Kräften bis hin zu den sich global erstreckenden Wolkenfeldern. Wolken gehören zu den allgegenwärtigsten und dennoch weitgehend unerforschten Gebilden unserer Atmosphäre. Scheinbar leichte, weiche und flüchtige Einzelobjekte, sind sie in Wirklichkeit ein komplexes Netzwerk aus Tröpfchen und Partikeln, die zusammen mehrere Millionen Tonnen wiegen können. Sie erstrecken sich über Landschaften, ja sogar über Kontinente, sodass Forscher:innen rund um den Globus gemeinsam in den Himmel schauen, um ihre Form, ihr Verhalten und ihre Auswirkungen auf unser sich stark veränderndes Klima zu dokumentieren.

Gäste machen Wissenschaft

Mit dem Kunstprojekt „Cloud Campaign“ möchte das Projekt-Team den Blick des Publikums nun auf ebendiese Wolken lenken. Sie motivieren mit einem modifizierten „Cloud“-Server im Herzen des Raumes das Publikum, sich an Observationen und dem Sammeln von potentiellen Forschungsdaten zu beteiligen. Gäste teilen mithilfe ihrer Smartphones Fotos vom Himmel über Wien und senden diese an den Server. Der reagiert direkt darauf und bildet im Ausstellungsraum eine Wolke nach, in die die Gäste buchstäblich eintauchen können. Das Projekt verbindet so klimawissenschaftliche Grundlagenforschung, wie sie am ISTA durchgeführt wird, mit den partizipativen Aspekten von Citizen Science.

Wolkenforscherin Hwong: „Es amüsiert mich immer wieder, wenn ich Freund:innen und Verwandten erzähle, dass ich clouds erforsche. Die erste Reaktion, die ich bekomme, bezieht sich in der Regel auf die IT-Infrastruktur und nicht auf die tatsächlichen Wolken. Mein persönlicher Wunsch für das Projekt ist, dass es die Menschen dazu inspiriert, einmal bewusst die Schönheit der komplexen Wolkengebilde zu betrachten.“

Spielerisches Lernen

Das Projekt zielt darauf ab, auf verspielte Art einen umfangreichen Datensatz zu produzieren und gleichzeitig die Praktiken der traditionellen Wolkenbeobachtung mit modernen Mitteln nachzustellen, um das Publikum einen neuen Zugang zu Wolkenforschung aufzuzeigen. Beim Panel-Talk „Design ßà Science“ am 17. September im Haus der Begegnung in der Königsegggasse 10, 1060 Wien, tauschen sich die ISTA-Forscherinnen ab 15:30 Uhr gemeinsam mit Wiener Künstler:innen über gegenseitige Einflüsse und Synergien aus Forschung und Wissenschaft aus.

Künstlerische Kooperationen

Das ISTA kooperiert immer wieder mit der internationalen Künstler:innenszene. Erst im Juni war Professor Michael Sixt in Zusammenarbeit mit dem Museum für angewandte Kunst Teil der Ausstellung „ENTANGLED RELATIONS – ANIMATED BODIES“ in Mailand. „Unser Ziel als Forschungsinstitut ist es, noch enger mit der Wiener und auch der internationalen Kreativszene vernetzt zu sein, um uns langfristig als inspirierender Kollaborationspartner zu etablieren“, erklärt Mia Meus, Wissenschaftskuratorin am ISTA. „An unserem Institut entstehen so viele unglaubliche Ideen, die nur darauf warten, dass man sie umsetzt und ihnen Form gibt! Dafür sind Künstler:innen und Designer:innen wunderbare Partner:innen. Und spannende Neuigkeiten für alle Fans der Künste: Das Institute of Science and Technology Austria schreibt diesen Herbst seine erste eigene Artist Residency aus.“

Ort: Der Cloudserver/die Wolkenmaschine finden Sie vom 16. bis 25. September täglich zwischen 11 und 20 Uhr in der Rahlgasse 8 in 1060 Wien.



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