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10. Juli 2024

Nachruf: Arnold Schmidt

ISTA trauert um einen “Gründungsvater des Instituts“

Das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg trauert um den Physiker Arnold Schmidt, der am vergangenen Freitag im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Neben seiner Karriere in der Forschung hatte Schmidt mehrere wichtige Funktionen in österreichischen wissenschaftlichen Einrichtungen inne, war Mentor für Nobelpreisträger Ferenc Krausz, und maßgeblich an der Gründung des ISTA beteiligt.

Arnold Schmidt, ein ‚Gründungsvater‘ des ISTA. © ISTA

„Arnold Schmidt ist ein ‚Gründungsvater‘ des ISTA, zählt zu den Personen die unser noch junges Institut wesentlich geprägt haben“ betont Martin Hetzer, Präsident des ISTA.  „Sein Tod ist für viele Mitstreiter:innen am Institut ein herber Verlust. Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt seinen Angehörigen.“

Vernetzung, Ausgleich und Bestimmtheit

Schmidt prägte das ISTA über viele Jahre aktiv – sowohl vor und während der Gründung des Instituts vor rund anderthalb Jahrzehnten als auch danach. Als ehemaliger FWF-Präsident und Physiker gut vernetzt, war er ein enger Mitstreiter von Nobelpreisträger Anton Zeilinger, auf dessen Idee das ISTA zurückgeht und vom ehemaligen Präsidenten des Weizmann-Institutes Haim Harari, der das ISTA in den ersten Jahren nachhaltig prägte. Über viele Jahre hindurch hat Schmidt eine entscheidende Rolle in der Rekrutierung und Auswahl der Professor:innen gespielt und den ersten Präsidenten des ISTA, Thomas Henzinger, beraten.

Institutsmitglieder, die diese Zeiten miterlebten, wissen von Schmidts wichtiger Rolle zu berichten. „In notwendigen Verhandlungen und Gesprächen wusste Schmidt wann er seine ausgleichenden Talente einsetzen musste, und wann es galt klar und deutlich Grenzen aufzuzeigen,“ fasst es ISTA-Präsident Martin Hetzer zusammen. „Obwohl in der Physik daheim, war ihm nie daran gelegen, das Institut völlig auf diese eine Disziplin auszurichten. Schmidt war bewusst, dass die Stärke des Instituts in der Interdisziplinarität liegen wird – sowie in der Unabhängigkeit von Politik und Wirtschaft. Nur so ist wirklich neugiergetriebene Grundlagenforschung möglich. Dass wir heute am ISTA frei in über 80 Forschungsgruppen quer durch Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik forschen, verdanken wir auch Arnold Schmidt.“

Welch großer Erfolg dies ist, hatte auch Schmidt selbst erkannt und benannt. Von ihm stammt der Ausdruck „ein österreichisches Wunder“ für das ISTA, der später auch von Bundespräsident Alexander van der Bellen zitiert wurde.

Karriere in Österreich, Großbritannien und den USA

Arnold Schmidt (* 7. August 1938 in Wien, † 5. Juli 2024) promovierte im Jahr 1962 an der Universität Wien, forschte in Wien, York und Berkeley, sowie später wieder in Österreich – an der Technischen Universität Wien. Dort wurde er 1986 Universitätsprofessor sowie später Institutsvorstand. 1988 bis 1994 war Schmidt Präsident der Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG), sowie von 1994 bis 2003 Präsident, und von 2005 bis 2009 Aufsichtsratsvorsitzender des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF). Zu seinen Studierenden zählt der Physik-Nobelpreisträger Ferenc Krausz, der Schmidt als seinen „Wegweiser und Mentor“ bezeichnete.

Dem Institute of Science and Technology Austria (ISTA) diente Arnold Schmidt in mehreren Funktionen, so als Stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rats (Scientific Board) von 2007 bis 2013, Mitglied des Audit Committees von 2006 bis 2019, sowie zuletzt Berater des Präsidenten („Senior Advisor to the President“) von 2015-2019. In diesen Jahren wuchs das Institut von 37 Mitarbeitenden in 2009 auf seine heutige Größe von über 1200 Mitarbeitenden und mehr als 80 Forschungsgruppen.



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