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12. Oktober 2023

Wir stellen ISTAs neue Astrophysiker:innen vor

Zwei von ISTAs neuen Assistenzprofessor:innen

Seit diesem Herbst haben sich zwei neue Assistenzprofessor:innen den Reihen der Astrophysiker:innen am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) angeschlossen. Ylva Götberg und Jorryt Matthee werden zusammen mit anderen ISTA Wissenschafter:innen dazu beitragen, die Grenzen der Astronomie zu erweitern. Damit beginnt für sie ein aufregendes neues Kapitel, denn sie bringen neue Perspektiven und bemerkenswertes Fachwissen ein.

Assistenzprofessor:innen Ylva Götberg und Jorryt Matthee bringen neue Perspektiven und bemerkenswertes Fachwissen ein © Peter Rigaud / ISTA

Beide Wissenschafter:innen freuen sich darauf, mit anderen zusammenzuarbeiten, voneinander zu lernen und zum Vorteil aller stärker auf interdisziplinäre Zusammenarbeit zu setzen. Dies wird deutlich, wenn sie sich über den Rahmen ihrer Forschung in der Astrophysik hinauswagen und ihren Horizont über die Grenzen ihres eigenen Bereichs hinaus erweitern. Dieses Interesse daran, Verbindungen zu verschiedenen Forschungsdisziplinen herzustellen und unterschiedliche Methoden zu erkunden, ist in der heutigen schnelllebigen Forschungslandschaft von größter Bedeutung. Am ISTA ist genau das möglich.

Ylva Götberg

Bevor sie zum ISTA kam, war Götberg als NASA Hubble Postdoktorandin an den Carnegie Observatories in Pasadena, Kalifornien, tätig. Götbergs Arbeit konzentriert sich auf wechselwirkende Doppelsterne. Ihr Spezialgebiet ist die Untersuchung von Sternen, die ihre wasserstoffreiche Hülle durch die Wechselwirkung mit einem Doppelstern verloren haben. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich bei Doppelsternen um zwei Sterne, die einander umkreisen, ähnlich wie sich die Erde um die Sonne bewegt. Während sich die Sterne entwickeln und aufblähen, können die äußeren Schichten des einen Sterns eine stärkere Anziehungskraft auf den Begleitstern ausüben als auf sich selbst, wodurch ein Massentransfer zwischen den Sternen ausgelöst wird. Ist der Massentransfer abgeschlossen, wird der Kern des Sterns freigelegt. Da er aus Helium besteht, ist er extrem heiß und strahlt den Großteil seines Lichts in Form ionisierender Strahlung ab.

„Ich konzentriere mich auf Sterne, aber ich bleibe nicht nur bei einem einzelnen Stern, sondern gehe weiter. Was ist zum Beispiel die Rolle der Sterne in der Galaxie? Oder wie beeinflusst die Strahlung das Medium zwischen den Galaxien? Wie erzeugen sie Gravitationswellen? Ursprünglich habe ich mich nur mit Simulation und Theorie bechäftigt, aber in den letzten Jahren habe ich auch Erfahrungen in der Beobachtungsastronomie mit Teleskopen gesammelt“, so Götberg.

Visualisierung eines Doppelsterns, der einen Massentransfer erlebt. © Ylva Götberg

Menschen durch Wissenschaft zusammenbringen

Götberg schreibt ihren Erfolg und ihre anhaltende Leidenschaft vor allem der Inspiration zu, die sie aus Begegnungen und der Arbeit mit Menschen schöpft. Die Liebe zur Astronomie trägt ebenfalls dazu bei. „Etwas, das mich wirklich inspiriert, ist, wenn ich mit anderen Menschen zusammenarbeiten kann. Ich glaube, dass Nachwuchsforscher:innen sehr viel Energie mitbringen, um etwas Neues zu lernen. Ich bin glücklich und stolz, einen Teil dieser Reise begleiten zu dürfen. Das gibt mir einen Motivationsschub, der mich vorantreibt und mir hilft, meine eigene Forschungsgruppe hier am ISTA zu leiten“, so die Astrophysikerin. Auch der Kontakt und die Zusammenarbeit mit Menschen mit unterschiedlichem Fachwissen und Hintergrund treiben sie an. Götberg genießt es, ihre Perspektiven zu erweitern und Parallelen zu ihrer eigenen Forschung zu ziehen. Das Ziel des ISTA, Forschende unterschiedlicher Disziplinen zusammenzubringen, ist ein Aspekt, auf den sie sich besonders gefreut hat, als sie dem Institut beitrat. „Am ISTA ist man nicht nur am Department für Astronomie, sondern kann sich auch mit anderen Wissenschafter:innen unterschiedlicher Fachgebiete austauschen, und das finde ich wirklich spannend. Ich freue mich sehr darauf, denn ich glaube, wir können alle davon profitieren, wenn wir in den verschiedenen Forschungsbereichen voneinander lernen“, erklärt Götberg.

Jorryt Matthee

Matthee hat zuvor als Postdoc an der ETH Zürich im Bereich der extragalaktischen Astrophysik geforscht. Zusammen mit seinem Team ist er bereit, seine Zeit am ISTA dazu zu nutzen, die Geheimnisse der Galaxien im frühen Universum weiter zu ergründen. Matthees Forschung befasst sich mit der Beobachtung von Galaxien und ihrer Umgebung in den ersten drei Milliarden Jahren der kosmischen Geschichte, wobei er große Teleskope in Chile (wie das VLT und ALMA) und im Weltraum (einschließlich des JWST) einsetzt. Er verwendet auch kosmologische hydrodynamische Simulationen, um die Entwicklung von Galaxien im Laufe der Zeit zu verfolgen. Mit dieser Technik will er die Beziehung zwischen der durch dunkle Materie angetriebenen Strukturbildung und den Wachstumsraten von Galaxien sowie deren Beziehung zur chemischen Anreicherung verstehen.

Von Neugierde getrieben

Matthees Neugier auf den Ursprung der Bausteine des Lebens wurde schon in jungen Jahren geweckt. „Seit meiner Kindheit haben mich grundlegende Fragen über unseren Ursprung, unsere Zukunft und unseren Platz im Universum inspiriert. Woher kommen wir? Wie haben sich die Erde und die Sonne gebildet? Wo sind die Bausteine des Lebens entstanden? Was wird nach dem Tod unserer Sonne geschehen? Mir wurde klar, dass die grundlegendste Geschichte unserer Herkunft letztlich die Geschichte des Kosmos ist. Das hat mich dazu inspiriert, mein Studium auf Astronomie und Galaxien zu konzentrieren.“ Dieses Streben, das durch Spitzentechnologie angeheizt wird, ist eine Quelle der Motivation und Erfüllung.

Matthee freut sich besonders auf die Zusammenarbeit mit Forschenden aus verschiedenen Disziplinen, um einen Austausch von Ideen und Erkenntnissen zu fördern. Ebenso möchte er noch tiefer in die Astronomie und ihre tiefgreifenden kosmischen Untersuchungen eintauchen.

„Ich freue mich am meisten auf die Möglichkeiten, die das ISTA bietet, ein Forschungsteam aufzubauen, das sich auf die Untersuchung von Galaxien im frühen Universum konzentriert. Ich freue mich auch darauf, gemeinsam mit meinen Kolleg:innen die Zukunft der Astrophysik am ISTA mitzugestalten und Kontakte zu anderen Forscher:innen unterschiedlicher Disziplinen zu knüpfen, um zu sehen, was wir voneinander lernen können, und um Studierende mit unterschiedlichem Hintergrund an die Astronomie und die Fragen, die wir über unser Universum stellen, heranzuführen“, so Matthee.

Das erste EIGER-Tiefenfeld, zentriert auf den Quasar J0100+2802. © Credits: NASA, ESA, CSA, Simon Lilly (ETH Zürich), Daichi Kashino (Nagoya University), Jorryt Matthee (ETH Zürich), Christina Eilers (MIT), Rob Simcoe (MIT), Rongmon Bordoloi (NCSU), Ruari Mackenzie (ETH Zürich); Bildverarbeitung: Alyssa Pagan (STScI), Ruari Mackenzie (ETH Zürich)

Eine spannende Zeit für die Astronomie am ISTA

Die astronomische Forschung am ISTA hat erst im Jahr 2023 begonnen, als Lisa Bugnet als erste ISTA-Astronomieprofessorin den Grundstein der Astrophysik am Institut legte. Götberg und Matthee werden dazu beitragen, die Erforschung des Weltraums, der Sterne und all dessen, was dazwischen liegt, am Institut voranzutreiben. Mit ihren neuen Aufgaben als Assistenzprofessor:innen beginnt nicht nur ein spannendes Kapitel in ihrer eigenen Karriere, sondern auch eine vielversprechende Ära für ihre Forschungsgruppen und die breitere wissenschaftliche Gemeinschaft, mit der sie zusammenarbeiten. Mit ihrem Start am ISTA bringen sie neue Perspektiven und fundiertes Fachwissen ein und stärken damit das Ansehen des ISTA auf dem Gebiet der Astronomie.



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