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23. September 2024

Ein Blick in die Zukunft der KI

Rückblick auf die ausgebuchte bigX 2024 von ISTA, xista und IV

Mit der Innovations-Konferenz bigX 2024 wurde Klosterneuburg am Donnerstag zum Dreh- und Angelpunkt der Diskussionen über bahnbrechende Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz (KI). Die vom Institute of Science and Technology Austria (ISTA), seinem Technologietransfer-Ökosystem xista und der Industriellenvereinigung veranstaltete Konferenz erlebte eine weitere ausgebuchte Ausgabe. Das Thema „The Future of AI“ fand seinen Widerhall in Präsentationen und Diskussionen von mehr als 15 visionären Führungspersönlichkeiten, Forscher:innen von Spitzeninstitutionen wie dem MIT, Oxford und ISTA sowie KI-Industrieexpert:innen.

Monika Henzinger
Die vom Institute of Science and Technology Austria (ISTA), seinem Technologietransfer-Ökosystem xista und der Industriellenvereinigung veranstaltete Innovations-Konferenz bigX 2024. © Anna Stöcher/ISTA

Die Veranstaltung begann mit Begrüßungsreden von geschätzten Funktionsträger:innen, darunter Monika Henzinger, Vizepräsidentin für Technologietransfer am ISTA, Martin Kocher, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft Österreichs, Markus Wanko, Geschäftsführer von xista, und Isabella Meran-Waldstein, Bereichsleiterin Forschung, Technologie und Innovation an der Industriellenvereinigung Österreichs (IV). Sie unterstrichen das Engagement von bigX, eine Brücke zwischen Wissenschaft und Industrie zu schlagen, um innovative Entwicklungen voranzutreiben. „Die KI, als Teilbereich der Informatik, spielt eine wichtige Rolle bei der Verbindung der am ISTA vertretenen wissenschaftlichen Disziplinen. KI ist auch eine starke Brücke zwischen Wissenschaft und Industrie, die in beiden Bereichen zu enormen Fortschritten in rasantem Tempo führt. Wir freuen uns deshalb, diese Veranstaltung gemeinsam mit der Industriellenvereinigung (IV) zu organisieren und danken ihr für die gute Zusammenarbeit. Wir freuen uns auch besonders, internationale Redner:innen aus Oxford und vom MIT begrüßen zu dürfen“, so Henzinger.

Monika Henzinger
Monika Henzinger, Vizepräsidentin für Technologietransfer am ISTA. © Anna Stöcher/ISTA

Keynote: Von der KI-Forschung zur Revolution

Das Rampenlicht richtete sich dann auf Nir Shavit, Professor am MIT und Mitbegründer von Neural Magic, der die Bühne betrat, für seine Keynote mit dem Titel „Tissue vs. Silicon: Musings on the Future of Deep Learning Hardware and Software“ (Gewebe gegen Silizium: Überlegungen zur Zukunft von Deep Learning Hardware und Software). Shavit, der für seine Beiträge zu Multiprozessor-Algorithmen und zur Leistungsoptimierung beim maschinellen Lernen bekannt ist, fesselte die Zuhörer:innen mit seinen Einblicken in die sich entwickelnde Landschaft des Deep Learning. Er stellte etwa Berechnungsansätze, die von neuronalen Geweben inspiriert sind, den traditionellen siliziumbasierten Berechnungsparadigmen gegenüber. Shavit sagte: „Die Rechenleistung unseres Gehirns ist geringer als die eines iPhones. Unser Drang nach immer mehr Rechenleistung zeigt uns, dass wir den Algorithmus nicht verstehen.“

Nir Shavit
Nir Shavit, Professor am MIT und Mitbegründer von Neural Magic, während seiner seine Keynote. © Anna Stöcher/ISTA

Pionierforschung und Herausforderungen

Im Anschluss an die Keynote bot die Konferenz eine Reihe von Fachvorträgen, die sowohl theoretische als auch angewandte Aspekte der KI behandelten:

  • KI-Modelle und Architektur: In einem fesselnden Video-Spotlight präsentierten die ISTA-Professoren Dan Alistarh, Marco Mondelli, Francesco Locatello und Christoph Lampert sowie Gastprofessor Alex Bronstein innovative Forschungsergebnisse. Sie stellten neuste Forschung zu effizienten, kausalen und vertrauenswürdigen maschinellen Lernmodellen und deren Anwendungen vor.
  • Herausforderungen und Perspektiven: In einem zum Nachdenken anregenden Vortrag diskutierten Branchenexpert:innen wie Micah Adler von MIT CSAIL, Dan Alistarh vom ISTA, Marco Porak von IBM Österreich und Keynote Speaker Nir Shavit die drängenden Herausforderungen und zukünftigen Richtungen der KI-Technologie in kommerziellen Anwendungen.
  • KI in den Biowissenschaften: Ein Panorama bahnbrechender Forschungsarbeiten beleuchtete das transformative Potenzial der KI in den Biowissenschaften. Präsentationen von ISTA Professor:innen wie Florian Praetorius über De-novo-Proteindesign, Sandra Siegert über Mikroglia-Tracing in 3D, Johann Danzl über Super-Resolution-Mikroskopie und Alicia Michael über visuelle Proteomik zeigten die Schnittmenge von KI mit Biologie, Neurowissenschaften und Medizin.
  • KI in Biotech & Pharma: Eine Podiumsdiskussion mit Michael Bronstein von DeepMind aus Oxford, Troy Dale von Novartis, der ISTA-Biochemikerin Alicia Michael und Carmen Visus von AOP Health beleuchtete die Integration von KI in die Biotech- und Pharmabranche und gab einen Ausblick auf zukünftige Innovationen und Kooperationen.

Michael Bronstein, der diese Woche zum ersten wissenschaftlichen Direktor von AITHYRA ernannt wurde, einem neuen Forschungsinstitut für KI und Biomedizin in Wien, das von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Boehringer Ingelheim Stiftung gegründet wurde, sagte: „AlphaFold, der größte KI-getriebene Durchbruch in der Strukturbiologie, wurde mit sehr teuren Daten trainiert, die von menschlichen Wissenschafter:innen erzeugt wurden, um durch menschliche Wissenschafter:innen genutzt zu werden. Ich stelle mir vor, dass der nächste Schritt darin besteht, neue Datenquellen für die primäre Nutzung des maschinellen Lernens zu entwickeln.“

Ethische und regulatorische Einblicke

Der Dialog über KI wäre unvollständig, wenn nicht auch die ethischen und regulatorischen Aspekte angesprochen würden. An einer Podiumsdiskussion nahmen Misha Glenny, Rektor vom Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM), Nadine Nehme, Mitbegründerin von Medicus.AI, Noah Oder von OECD.AI und Christiane Wendehorst vom European Law Institute teil. Dieses Segment unterstrich die Notwendigkeit ethischer Governance und eines soliden politischen Rahmens, um KI in Richtung eines gesellschaftlichen Nutzens zu lenken.

Zahlreiche Industrievertreter:innen und Fokus auf Technologietransfer

BigX 2024 war innerhalb von drei Wochen nach seiner Ankündigung ausgebucht. Die Veranstaltung zog rund 300 Teilnehmer:innen an, darunter Branchenvertreter:innen von u.a. Siemens Energy, Strabag, Novartis, AOP Health, Boehringer Ingelheim und Takeda. Um den Fokus auf den Technologietransfer zu legen, waren mehrere Start-ups aus dem Portfolio von xista science ventures an Ständen vertreten. Dazu gehörten Contextflow, Infrared City, Syntropic und nista.io sowie das in den USA ansässige Startup-Unternehmen Neural Magic von Keynote Speaker Nir Shavit und ISTA Professor Dan Alistarh.

„Leuchtturm für den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“

Als die Sonne unterging, gingen die offiziellen Sitzungen in eine Afterparty über, die mit Gesprächen, Networking und Feiern gefüllt war. Die Teilnehmer:innen – von akademischen Forscher:innen bis hin zu Industrievertreter:innen – tauschten neues Wissen aus, förderten die Zusammenarbeit und stellten sich zukünftige Projekte vor.

Martin Hetzer, Martin Kocher, Georg Schneider
Von links nach rechts: ISTA Präsident Martin Hetzer, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft Österreichs Martin Kocher, Managing Director Georg Schneider. © Anna Stöcher ISTA

„bigX 2024 war ein Zusammentreffen von Köpfen, die sich dafür einsetzen, die Grenzen der KI-Innovation zu verschieben. Mit lebhaften Diskursen, zukunftsweisenden Forschungsvorträgen und anregenden Podiumsdiskussionen bot die Veranstaltung einen Panoramablick auf die Zukunft der KI und zeigte ihr Potenzial in den verschiedensten Bereichen auf“, so xista Managing Director Wanko. „Als ich gesehen habe, wie die Teilnehmer:innen mit neuen Ideen und Kontakten nach Hause gingen, wurden die vielversprechenden Horizonte der KI-Innovation greifbarer denn je. Mit Blick auf die Zukunft bleibt bigX ein Leuchtturm für den interdisziplinären Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft mit dem Anspruch, den technologischen Fortschritt kontinuierlich zu inspirieren und zu gestalten.“



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