8. Juli 2021
Drei IST Austria Professoren treten der Academia Europaea bei
Mario de Bono, Vadim Kaloshin, Robert Seiringer werden Mitglieder der paneuropäischen wissenschaftlichen Gesellschaft
Die Academia Europaea ist eine paneuropäische, nichtstaatliche wissenschaftliche Gesellschaft. Ihre Mitglieder sind Forscher_innen aus verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen, die Bildung und Forschung weltweit fördern wollen. Jetzt wurden die IST Austria Professoren Mario de Bono, Vadim Kaloshin und Robert Seiringer in diese prestigeträchtige Gesellschaft aufgenommen. „Es ist eine große Ehre, in diese angesehene Gesellschaft aufgenommen zu werden, und natürlich fühlt es sich immer gut an, wenn eine breitere wissenschaftliche Gemeinschaft die eigenen Leistungen anerkennt“, beschreibt Robert Seiringer die gute Nachricht. Die drei schließen sich mehr als 4.000 Expert_innen an, darunter über 50 Nobelpreisträger_innen und sieben Kolleg_innen des IST Austria. Hier stellen wir die drei neuesten Mitglieder der Academia vor.
Gene, Schaltkreise und Verhalten
Neuronen sind hochspezialisierte Zellen, und viele grundlegende Fragen zu ihrer Organisation, Funktion und Plastizität sind noch nicht geklärt. Mario de Bono untersucht die evolutionär konservierten Bausteine, welche die Eigenschaften von Neuronen und Schaltkreisen in Würmern namens Caenorhabditis elegans bestimmen. Indem er Genetik und Biochemie kombiniert, gewinnt er Einblicke in neurologische Prozesse und molekulare Mechanismen, die vom Wurm bis zum Menschen erhalten geblieben sind.
Die Rigidität von Klängen
In der Mathematik bedeutet Rigidität, dass ein Objekt nicht in eine andere „Form“ gebracht werden kann. Rigidität ist jedoch nicht auf geometrische Formen beschränkt, sondern kann verschiedene Eigenschaften umfassen. Vadim Kaloshin erforscht die Rigidität von Klang. Er untersucht, wie die Form und der Klang einer Trommel zusammenhängen. Ist es möglich, die Form einer Trommel zu verändern, ohne den Klang zu verändern? Vadim Kaloshin entwickelt hierzu eine mathematische Theorie, die zeigt, dass man eine Trommel oft nicht deformieren kann, ohne den Klang zu verändern.
Statistik von mikroskopisch zu makroskopisch skalieren
Die physikalischen Eigenschaften eines einzelnen Teilchens unterscheiden sich enorm von denen eines Objekts, das aus Millionen von Teilchen besteht. Die Übertragung der statistischen Methoden für mikroskopische Systeme auf eine makroskopische Ebene ist daher oft eine große Herausforderung. Robert Seiringer entwickelt neue mathematische Werkzeuge für die Analyse von Vielteilchensystemen in der Quantenmechanik. Sein besonderer Fokus liegt auf exotischen Phänomene in Quantengasen. Diese Methoden können zu neuen Erkenntnissen führen und so unser Verständnis physikalischer Systeme erweitern.